Karlis und Mikes

Roadtrip Berlin '95

Diese Geschichte enthält unter anderem 4 Filmchen im Quicktime-Format, alle so ca. 2MB gross.

Sonntag

So fing alles an: eine scheinbar harmlose mail ging ein paarmal hin und her und dann stand es fest: Roadtrip. Ab in den ICN und erstmal verpennt beim Ankommen, yeah. Aber macht nix, wir sind ja flexibel. Dann mit der S-Bahn zum Zoo und Schrippen kaufen, mit denen erstmal Chrisi aus dem Bett geklingelt ("was ich dachte ihr kommt erst um halb neun") und dann gabs Frühstück. Damit war die Laune auch schon merklich gestiegen und KM-TV, der exklusive Roadtrip-Sender, konnte endlich anfangen zu drehen.
Ja, genau. Eigentlich sollten Mike und Karli zu Markus Mildners trautem Heim gehen, jedoch verschlampte Kaos-Karli prompt den winzigen, aus dem Telefonbuch ausgerissenen Zettel, auf dem die Wegbeschreibung zur Matplaquetstrasse im Wedding (Markus' Bude) stand. Naja, wir klingelten nicht nur Chrisi aus dem Bett, sondern auch noch Tanja (Mikes Fanclub, Sektion Berlin), indem wir anriefen und Sie zum Frühstück einluden.
Interlude: MasterMike und KaosKarli haben auch dieses Supertalent innerhalb von kürzester Zeit mit minimalen Aufwand maximale Unordnung bei Fremden Leuten zu schaffen (siehe Beweisfoto).

Gesagt, tun getan (frei nach Onkel Hotte), und bald war Chrisis Wohnzimmer (nach unserem Geschmack) noch viel wohnlicher. Nachdem Markus auch noch eingetrudelt war und ein Brötchen eingeworfen hatte, konnte unser Berlin-Roadtrip dann so RICHTIG beginnen und es ging endlich los auf die Piste.
Weil Sonntag war, trödelten wir erstmal in diese Turnhalle, wo ein Musikinstrumenteflohmarkt mit Jazzbrunch abging. Der Sonntag verlief denn auch ohne größere Zwischenfälle. Wir liefen noch ein "bißchen" (zumindest für Berliner Verhältnisse: 45 Minuten um von einer Kneipe zur nächsten zu laufen) durch die Gegend, wobei wir einen Dönerladen und ein Indisches Restaurant streiften. Abends wollten wir dann eigentlich ins Kino, war aber nich wegen zu voll, also weiter rumlatschen, bis wir endlich die ersehnte spanische Bar fanden, wo wir bei Nachos (huh, huh, Nachos are cool!) und Rotwein den abend früh (22:30h) beendeten, um dann zu Hause bei Chrisi bei einem letzten gepflegten Bierchen noch ne ganz ruhige Kugel zu schieben.

Montag

MasterMike und KaosKarli beschlossen, den Montag früh zu beginnen und tatsächlich schafften sie es gegen 10 Uhr sich aus dem Bett zu pellen, um frohen Mutes und warm eingemümmelt nach Kreuzberg zu jetten, denn es war saukalt, trotz vier Lagen Wäsche. In Kreuzberg dann streiften wir durch "Boutiken", Imbissbuden, Ramschläden und Comicshops, es war echt cool.
Naja, Leute, hier kann ich auch gleich auf unseren exklusiven Erlebnisbericht im Project Galactic Guide hinweisen, mit dem Titel "Potential Dangers when stepping out of Comic Shops in Kreuzber/Berlin". Zieht ihn Euch rein!
Abends sind wir dann erstmal zu Markus umgezogen, wo wir endlich auch Fritti trafen. Dann haben wir uns zu sechst (Markus, Mona, Chrisi, Fritti, Karli und Mike) zwei Schüsseln genial gute Lasagne á la Markus reingestaubsaugert, bis wir so richtig gut gestopft waren.
Danach gings auf die Kneipentour, am Montag abend ein mutiges Unterfangen, weil da Berlin sozusagen immer tote Hose ist (jaja, sogar in der Hauptstadt gibts 'nen Ruhetag). Zuerst war "Der Schlot" angesagt, eine Jazzkneipe mit "Industrielle Revolution"-Interieur und echt abgefahrenem Bebop [Anmerkung des Jazzliebhabenden Co-Autors: Gehe nie, ich wiederhole nie mit einem Jazzmuffel in eine Bebop-Hölle, du wirst keinen Spass haben: "Wann gehen wir denn jetzt? ;-)]. Danach waren wir in einem Laden dessen Namen ich vergessen hab, jedenfalls wollten sie um halb zwei keinen Kaffee mehr für mich machen (und das in Berlin!!!), was mich ein bißchen geschockt hat (vielleicht ist Berlin ja doch nicht so cool?), aber das Chili da kann ich echt empfehlen, sogar nachts um die Uhrzeit. Irgendwie war das dann aber doch etwas zu langweilig da und deshalb sind wir dann auch wieder zurück zu Frittis Auto ("My homing device never fails!") und hätten uns schier von so einem netten Mädel in Stretchhosen aufreissen lassen, die war echt schnucklig, aber wir sind ja nur arme Studenten und außerdem hatten wir eh keinen Platz mehr im Auto, also mußten wir sie in der Kälte stehen lassen, wa? (Schade eigentlich)
Schließlich sind wir dann in dem Laden (Capt'n Nemo, mitten aufm Prenzlauer Berg --> echt zu empfehlen) mit dem Tischfußball (im Slang auch "Kicker" genannt) eingelaufen und haben da noch bis 5 Uhr morgens ein kleines Turnier ausgetragen.(Das Beste daran: Das Bier war billig und es lief die ganze Nacht lang Club Ska '67, Ihr versteht was ich meine! Da kickert es sich gleich ganz anders!). Wir nahmen also diverse Alkoholika zu uns und so... naja, ein Typ fragte uns, ob er mitspielen könnte, und da wir nur zu fünft waren, kam uns das recht. Frithjof fing alsbald an seine miese spielerische Leistung (und sie WAR mies!) mit bayerischen Flüchen zu kommentieren, worauf der Berliner nur etwas irritiert entgegnete: "Ey, wat'n dat fuer 'ne Psyche hier neben mir, wa?" (hehe) Wir fanden es auch ziemlich lustig. Um 5 Uhr wollte uns der Wirt nix mehr zu trinken verkaufen ("Ey Jungs, macht mal Sabbat hier, wa? Icke muss auch mal poofen") und Mike fuhr uns heim, weil er sich als designated Driver geopfert hatte.

Dienstag

Frühstück bei Markus, alle waren erwartungsgemäß etwas lethargisch am Morgen danach, wa? Da Markus' Katze es nicht unterlassen konnte uns ohne Unterlaß zu foltern sind wir dann doch noch irgendwann auf die Beine gekommen und ein bißchen am Kuhdamm entlang gebummelt, nachdem wir uns vorher kurz in der Uni aufgehalten haben (mit ca. 20 Minuten war das Tagespensum gut erfüllt). Endlich gings dann in ein Musikgeschäft, um die wirklich wichtigen Einkäufe zu tätigen. HA! Dort! Ich sah sie, ich traf sie , ich wußte, das war sie! Eine Gibson ES 335 1959 Reissue (für Nichtmusiker: Eine Gitarre). Und der Preis? Was? Das kann ja nicht wahr sein! Karli begab sich dann mit besagter Schönheit in den "Verstärkerraum", wo er alsbald mit lautem Ausprobieren sämtliche Kunden verscheuchte. Er verliebte sich total in den Klang, die Farbe und so und ging mit furchtbaren Gewissenskonflikten mit den anderen wieder nach Hause. Ums kurz zu machen: Nach einem Telefonat mit Karli's Gitarrenlehrer am Abend und grünem Licht fuer die tolle Anschaffung wars dann soweit, am 29.11.95... ;-) Bald steht hier auch ein *.gif von der Schönheit.
Summa summarum:
U-Bahn-fahren macht so viel Spaß in Berlin, wegen dem coolen sound, den die Türen da machen, bevor sie zugehn, jeder Star Trek-Fan kommt voll auf seine Kosten ("Thank you for activating the self-destruction mechanism. You have 30 seconds to leave the spaceship."). Kann ich wirklich uneingeshränkt empfehlen.


"Beavis - just shut up and like free your mind or somethin'."