There and back again.
Daily adventures in Middle Earth!

Ein bisschen durch Neuseeland reisen.

Erster Tag, Montag 20. Januar

Bin gut gelandet. In Auckland erstmal raus und frische Morgenluft schnappen. Das Land riecht interessant, irgendwie wie in Südafrika nur grüner. Fühlt sich auch sonst wie ein ex-Commonwealth-Land an (Linksverkehr, etc.). Menschen sind nett und freundlich, nicht so aufgesetzt oberflächlich wie in Amiland, mehr so ungestresst und locker entspannt, eigentlich sehr symphatisch. "Cheers, mate".

Gespanntes warten auf die Ankunft in Christchurch, weil ich noch gar keine Ahnung hab ob mich jemand vom Flughafen abholt oder ich mich selber auf die Socken machen muss. Kommunikation mit meiner weiblichen Reiseleitung Sektion Neuseeland brach vor zwei Wochen ab. Bin aber voll Zuversicht, dieser Urlaub wird gut!
Spontanität macht sich bezahlt. Babsi & Kati holen mich vom Flughafen ab und ich muss mich symphatischerweise um nix kümmern, werde chauffiert und kann aufgeregt meine neue Umgebung ankucken.
Kurzer Ausflug nach Lyttleton, weil das im Lonely Planet irgendwie gut klingt. Ist aber ein schlechter Tip, die Cafes sind zwar ganz nett, haben aber keine Aussicht (nur auf den Supermarkt gegenüber) und man kann nicht ans Wasser weil da ein grosser hässlicher Hafen im Weg ist. Also nach nem Kaffee zurück und ein bisschen am Strand in New Brighton relaxen. Der Strand ist eigentlich prima und schön lang (prima zum joggen), nur wo sind all die Leute (mögen die keinen Strand?). Unsere Schlussfolgerung: es muss noch einen besseren Strand geben, leider steht im Lonely Planet nix drin. Abends Pizza essen in einer Einkaufs-Fussgängerzone die total verlassen aussieht und es wohl auch ist. Ausser der wirklich coolen Bibliothek direkt am Strand (leider abends schon zu) ist die Gegend etwas trostlos.

Zweiter Tag, Dienstag 21. Januar

Weiter an die West coast via Arthurs pass. Landschaft wechselt sehr schnell. Unterwegs tolle Felsen, fühle mich gleich in "Herr der Ringe" versetzt und erwarte das jede Sekunde ein Ork um die Ecke springt.

In den Bergen auf einmal sehr frisch. Man kann am Arthurs Pass viel wandern, bringts aber laut Aussage meiner Experten nicht weil es schönere Plätze gibt. Werde später feststellen dass sie rechthaben. Also weiter.

An der Westküste hochfahren zu den Pancake Rocks. Ziemlicher Touri-Stop, die Steine sind aber cool. Auf der Fahrt kommen wir durch trostlose kleine Käffer. Stelle fest das die Kiwis keinen Sinn fürs Geschäft haben, haufenweiser geiler Strand, aber kein einziges Restaurant mit Blick aufs Meer und Sonnentergang (wie z.B. Blue Peter Hotel, Bloubergstrand Kapstadt).

Abends weiter nach Hokitika, ganz netter Campingplatz, in der Stadt sind aber schon die Bürgersteige hochgeklappt, also machen wir spontan ein Feuerchen am Strand mit jeder Menge Treibholz (das geht hier weil die West Coast nicht so furztrocken ist wie der Rest des Landes). Das scheint auch niemand zu stören, coole Sache. Hab bisher super geschlafen, null jetlag, bin halt der Chefe.

Dritter Tag, Mittwoch 22. Januar

Hokitika am Morgen offenbart das Wahre Gesicht der West Coast: Regen. Die Frisur hält, die Zelte auch sind aber klatschnass. Eben so einpacken. Wenigstens gibt es lecker selbstgebackene Pancakes zum Frühstück, damit lässt sich das Wetter aushalten.
Ein bisschen rumbummeln in der Stadt, es gibt massenweise hübschen Jadeschmuck, aber mir fällt niemand ein dem ich sowas schenken könnte (und man soll es verschenken). Selber schnitzen wäre auch noch lustig gewesen, braucht aber natürlich mehr Zeit.

Dann halt weiter Richtung Glaciers. Bei Pisswetter und niedrigen Wolken gibts keine Berggipfel zu sehn. Das untere Tal vom Franz Josef ist aber auch schon ziemlich eindrucksvoll. Wir wandern rum biss uns das Wetter die Lust verdirbt. Dann weiter zum Fox weil der schöner sein soll. Plan: übernachten und auf besseres Wetter morgen hoffen, ist aber alles ausgebucht. Also weiterfahren nach Haast.

Vierter Tag, Donnerstag 23. Januar

Haast ist Sandfliegen Country. Merken wir aber erst am Morgen weil Sandfliegen nachts schlafen. Also schnell frühstücken und weg. Auf in die Berge, wo es wirklich schön ist. Landschaft wird immer atemberaubender. Halten bei einem kleinen walk zu den Blue Pools, die eher green sind aber nicht minder eindrucksvoll. Wald sieht aus wie Fangorn oder Lothlorien, wir können uns nicht einigen. Prima Platz zum Steine hüpfen lassen. Die Sandfliegen sind wir fast wieder los.

Weil wir ja Spielkinder sind, gönnen wir uns Puzzle World. Ist tatsächlich auch sehr lustig, die Wand mit den 3-D-Gesichtern gefällt mir am besten. Abends Ankunft in Wanaka und schnell noch Tour gebucht für den nächsten Tag.

Fünfter Tag, Freitag 24. Januar

Wanaka, zeitig aufstehen und den ganzen Tag eine Canyoning-Tour mitgemacht. Babsi & Kati sparen und bleiben in Wanaka, üben Scheibchen werfen. Verpassen die echt geile Canyoning-Tour. Schönes Wetter und atemberaubende Abseilaktionen und Sprünge im Canyon, dicke Wasserfälle etc. Die anderen 2 in meiner Gruppe sind nett aber sehr aufgeregt. Ein schottisches Mädel die das durch pausenloses quatschen kompensiert (mit dick slang), der andere Typ ist das Gegenteil und eher schweigsam. Mir scheint sie können der Aktion nicht so viel Spaß abgewinnen wie ich, aber am Ende smilen sie doch auch. Auf jeden Fall zu empfehlen. Wanaka ist nett, kleines Städchen mit See und Berge dahinter, ein Blick wie von Lindau. Abends weiter nach Queenstown.

In Queenstown neu renovierter Campingplatz, sehr hübsch und fast direkt im Stadtzentrum. Duschen kosten zwar Geld, dafür kommt richtig dick heisses Wasser, so wie es sein soll. Dann erstmal in die Stadt und Internet-Cafe. Die Internetcafes haben zum glück null security, sodass ich problemlos SSH installieren kann. Queenstown ist das Adrenalin-Zentrum von Neuseeland, von Bungee (45-102 Meter) über jetboaten bis Fallschirmspringen gibts hier alles. Abends gibts sogar richtig Nightlife, wegen der Haufen von Touris.

Sechster Tag, Samstag 25. Januar

Locker aufstehn und nach Arrowtown. Film-Location von Lord of the Rings besichtigt, wir waren bis auf 5 Meter genau dran. Weiss ich ganz sicher wegen Guidebook mit GPS-Koordinaten und meinem Garmin. Sehr unspektakulär, man erkennt nix wieder, lohnt nicht mal für ein Bild. Naja die Szene ist in dem Film auch nur 3 Sekunden lang, maximal. Beschliesse die anderen LotR Locations aus dem Guidebook auszulassen, das Land ist auch so schön genug, die besten kann man eh nur per Heli erreichen...

Sogar in einem Kleinkaff wie Arrowtown (1700 Einwohner) gibts einen ausgedehnten Skatepark für die Jugend (wie übrigens in jedem anderen Kaff auch). Sollte man mal ein Feature drüber machen. Eigentlich müssten die Kiwis die absoluten Skate-Weltmeister sein. Jedenfalls ein Skater-Paradies, sonst siehts allerdings für die Jugend auf dem Lande eher düster aus.

Siebter Tag, Sonntag 26. Januar

Weil das Wetter immer noch durchwachsen ist erstmal keine Bergtour sondern wir heizen via Te Anau zum Milford Sound, unterwegs kleiner Stop an einem wilden Fluss (einer von vielen). Babsi macht mutige Stunts auf den Felsen.

Im Milford mache ich ne nette Bootstour durch den Fjord, Robben etc. aus 2 Meter Entfernung inkl. (leider alle Fotos verwackelt, weil das Boot so schaukelt). Pisswetter, man sieht leider die Gipfel nicht besonders gut, aber trotzdem atembraubend wild und schön, jede Menge Wasserfälle und Regenwald, hab zum Glück gute Regenjacke dabei. Milford ist schwer Sandfly-verseucht, zum Glück weht auf dem Wasser eine leichte Brise so dass es während der Bootstour kein Problem ist, aber kaum an Land fallen sie über einen her.

Wilder Strassentunnel (unbeleuchtet, klein, Reisebusgegenverkehr und Wasser von der Decke) und Papageien, abends wieder zurückheizen, mein iPod hält die ganze Zeit, Babsi & Kati finden Musik einigermassen akzeptabel obwohl ich nicht alle Wünsche befriedigen kann (hast Du Red Hot Chili Peppers?).

Auf der Rückfahrt scheint die Stimmung bei den Mädels leicht gereizt. Ich bekomme ein bisschen schlechtes Gewissen (liegts daran dass sie nur wegen mir diesen Riesenumweg gemacht haben?). Babsi fährt verbissen Bleifuss auf kurviger Strasse und ich sehe mich zum erstenmal genötigt ein Onkelhaft-bevormundendes Kommentar machen zu müssen (ansonsten nie nötig da Chauffeusen souverän in Kontrolle des unglaublichen Autos!). Wenigsten konnte der Kathmandu Kaffeekocher in Te Anau wieder geborgen werden, ab jetzt gibts leckeren Kaffee zum Frühstück.

Achter Tag, Montag 27. Januar

Wetter immer noch durchwachsen, Vorhersage auch für Mt. Cook schlecht. Wir machen doch nix mehr in Queenstown, Bungy etc. ist alles sauteuer und wir sind geizige Schwaben. Ne gemütliche Bootsfahrt den Fluss runter (Kawarau oder Clutha) wären sicher cool, sowas gibts aber leider nicht, nur so rafting trips.

Also weiter nach Dunedin, den Clutha entlang an den Staudämmen vorbei durch die wechselhafte aber schöne Landschaft. Dörfer teils sehr kaffig und trostlos, viele Schafe halt.

Dunedin erstmal ins Internetcafe, Stadt ist sehr windig aber schön am Meer. Studi-Stadt mit jeder Menge Kneipen und Cafes, hier studiert sichs sicher nicht schlecht... Im Governors wars sehr nett und hier werden auch Penner höflich bedient (gut zu wissen falls man mal wie einer aussieht), preiswert.

Neunter Tag, Dienstag 28. Januar

Erstmal Wäsche waschen, dabei mal eben die Wäsche mit der von irgendwelchen Fahrradfahrern verwechselt und zusammen mit unserer in den Trockner geworfen, für die wars tragisch weil ihnen jetzt zwei Trikots fehlen. Derweil am Strand rumgehangen (nur mal eben über den Golfplatz abkürzen und dann über die Dünen, echt nah am Campingplatz. Am Strand Sandburg gebaut, aber leider hat sich die Flut dann garnicht mehr hergetraut so dass wir keine Doomsday Action mehr knipsen konnten... (Wohl wegen unserer furchterregenden Burggrabenkrake!!! - leider nicht mit auf dem Bild zu sehn)

Nachmittags in Dunedin rumgetingelt, Uni angekuckt (grosser schöner Campus mitten in der Stadt) und Promotionsmöglichkeiten abgecheckt (für Deutsche attraktiv). Beim Kathmandu super Fleece sachen eingekauft (billig !! erste Adresse für den sparsamen Schwaben).

Kino: 8 Mile mit Eminem. Babsi & Kati mussten teils mehr teils weniger überredet werden, fandens dann aber doch ganz witzig. Ich fands cool, bin ja quasi ein Detroit-Homeboy und hab deshalb sogar die lyrics verstanden (mal eben Cranbrook dissen, cause Cranbrook sucks baby, hehehe). War ein guter Film, vor allem auf Englisch auch wenn selbst ich nicht alles verstanden hab, kann mir nicht vorstellen wie man das gescheit ins deutsche übersetzen kann. Zum rappen üben hier die lyrics für den Alternativtext zu Sweet Home Alabama: Cuz I live at home in a trailer

Zehnter Tag, Mittwoch 29. Januar

Otago Peninsula erforscht. Sind gemütlich aufgestanden (wir ham ja Urlaub). Sandfly Bay hat entgegen dem Namen keine einzige Sandfly, aber einen supergeilen Strand, könnte man prima Sandboarden auf den Dünen. Die Schafe sind dementsprechend glücklich und zufrieden, grünes Gras und Super Aussicht. Dünen inspirieren uns zu waghalsigen Stunts (2-fach gezwirbelter Rilling mit Kampfschrei). Coole Pingis waren leider nicht zu sehn, weil die erst abends von der Arbeit heimkommen, wir waren zu früh da. Aber dafür gabs gemütliche Seelöwen aus nächster Nähe.

Noch in einem sehr netten Restaurant zu Mittag gespeist, 1908 Cafe, lecker frischer Lachs (gegrillt). Die erste Kneipe in NZ mit einigermassen netter Terrasse mit Meerblick (naja Buchtblick aber immerhin).

Dann den ganzen Nachmittag und abend in der Arc Cafe-Bar mit umsonst Internet verschlonzt, Skat gespielt und Fruit smoothies getrunken, abends der DJ war nicht so phänomenal, aber die Kneipe und das Publikum sind ein muss, sehr relaxed chillen eben.

Elfter Tag, Donnerstag 30. Januar

Mit mittelmässigen Erfolg die Kiwi-Musikszene erforscht im Plattenladen, nach so viel Inspiration am Abend davor. Nesian Mystik fand ich gleich gut. Salmonella Dub war auch ganz ok, hat mich aber nicht zum Kauf gereizt.

Weiter an der Küste lang nach Norden. Kleine Pause bei den Boulders, erstes Cafe in NZ mit schönem Blick direkt am Meer, aber voll mit Oldies, ein typischer Touri- und Kaffeefahrten-Stop.

Dann weiter zum Mount Cook, gutes Wetter macht uns Hoffnung, also voll durchdüsen. Und Erfolg, abends schnell noch zur Gletscher-Moräne hochgewandert. Obwohl ansonsten voll in der Wildnis fünf Strich Handy-Empfang durch nahes Nobelhotel, dekadent! Sehr windig und viel Staub in der Luft, deshalb bald wieder ab zum Camping Platz. Da erstmal Strasse gesperrt für Werbespot-Aufnahmen für das neue Kia-Modell. Als wir die Kiste dann sehen sind wir enttäuscht, doch kein soo cooles Auto.

Zwölfter Tag, Freitag 31. Januar

Sehr schlecht geschlafen wegen Monstersturm in der Nacht. Zwarm warm aber sehr böig, weil orkanartiger Fönsturm. Zeltstange war nur an einer Stelle etwas angebrochen, K-Mart Billigzelt hält erstaunlich gut, hatte ernsthaft befürchtet es fliegt mir alles um die Ohren. Dafür werden wir beim Frühstück von einem kleinen älteren japanischen Herrn mit westlicher Gitarren Popmusik unterhalten, sehr gut geeignet zum aufwachen. Der Mann ist mit dem Rad unterwegs und hat eine Gitarre dabei! Es gibt also doch coole japanische Touristen, Respekt. Immer noch starker Wind, man kann kaum grade stehen und es staubt ziemlich also nix wie weg.

Schwaben-mässig in Timaru beim "Swanndri" Factory Outlet konsumiert, ein prima Laden für Kiwi-Wollsachen. Fette Weste gekauft, habe beschlossen das das mein neues Lieblingskleidungsstück wird, hoffentlich hält der Winter noch ne Weile dass ich es oft anziehen kann, aber ich geh jetzt ja bald nach Schottland, da ists ja kalt. In Timaru auch sehr nette Cafes mit Buchtblick und lecker Essen, gleich zwei nebeneinander.

Dann schnell weiterdüsen nach Christchurch, weil ich da abends rechtzeitig für ein Live-Konzert sein will (Jet Set Lounge, ganz netter Club). Als wir ankommen Warteschlange aber ich bekomme noch ein Ticket. War dann alleine drin weil Babsi & Kati in letzter Sekunde abgeschwächelt haben. Konzert war prima und rappelvoll, jede Menge Kiwi-Jugend mit Dreadlocks, guter Sound. Der Taxifahrer der mich heimbringt findet es empöhrend, das ich für das Konzert 20$ latzen musste (was so viel?), normal wären höchsten 10. Dafür kostet die Taxifahrt nur 13,50. Babsi & Kati haben sich derweil von Kiwis aufreissen lassen und jene dann unter den Tisch gesoffen.

13. Tag, Samstag 1. Februar

Lockerer Tag, die ehemaligen Reisegefährten der Mädels (Kati2 & Tati) trudeln zufälligerweise auf dem Campingplatz ein. Fahren ein lustig gelbes Auto mit coolen Dive-Aufklebern. Grosses Hurra, dann müssen alle 4 natürlich erstmal die ganze Nacht tratschen (naja Babsi nicht die ganze Nacht). Das verspricht lustig zu werden.

Dann Strand, diesmal ein guter (Sumner, steht nicht im Lonely Planet!). Ein paar Kiwis in der Nähe spielen Beachvolleyball, sind aber eigentlich Ultimater und erkennen uns gleich als Profis (wir werfen perfekt trotz starkem Seitenwind am Strand). Schicken uns Bruce hinterher der uns erst eine Weile komisch verfolgt (weil er so ein Spassvogel ist - Basti lässt grüssen) und uns zum Training am nächsten Tag einlädt, zu dem wir eh kommen wollten.

In Sumner finden wir auch das erste und einzige echte Strandcafe auf der ganzen Südinsel (Marktlücke!). Es ist auch voll mit Gästen, also fragt man sich warum die Kiwis nicht mehr coole Strandcafes haben, Strand gibts ja nu wirklich genug. Abends Satya Noodle House und lecker Asiatisch gegessen, Monsterportion für 5$.

14. Tag, Sonntag 2. Februar

Zeitig aufstehn, wir fahren auf einen Automarkt um die Kiste zu vertickern. Leider jede Menge Konkurrenz von billigen Backpacker-Auto-Angeboten und kaum Kaufinteressenten. Grösstenteils Zeitverschwendung, einen ganzen Vormittag lang. Wenigstens üben wir Hacky-Sacken und so langsam werden wir besser. Sonne scheint, so dass wir auch braun werden.

Babsi und ich nachmittags um 4 im südlichen Hagley Park beim Ultimate mitgespielt, restlichen Mädels kommen leider nicht mit um uns zu bewundern (jede Menge Gelegenheiten hübsche sportliche braungebrannte Kiwis kennenzulernen!!! Naja selber schuld). Noch botzeheiss, aber jede Menge Leute und spassig. Kiwis spielen sehr gut aber nur fast-forward stack. Alles ziemlich casual, die Hälfte liegt hauptsächlich am Rand im Schatten und schaut zu und spielt ab und zu mal ein Pünktchen (dann aber voller Einsatz). Ziemliche Picknick-Atmosphäre, es fehlt nur noch das BBQ. Bemerkenswert: keiner trink Bier (naja wäre bei der Hitze auch heftig, würde aber gut zur relaxten Sonntag-Nachmittag Stimmung passen. Können also von den Bayerischen Teams noch jede Menge lernen, nicht nur in Sachen Taktik. Abends reichlich KO. Aber wir waren so gut dass wir für Montag gleich wieder eingeladen werden.

Die andern kochen und sind leider Pilzfans (ahh!), aber ich darf alle meine Pilze zu Babsi auf den Teller schaufeln (daran erkennt man wahre Freunde!), Essen ist aber trotzdem sehr lecker.

15. Tag, Montag 3. Februar

Vormittags durch die Stadt gekurft und Zettel in den Backpackers verteilt wegen Autoverkauf. Tip für NZ-Touris die ein Auto kaufen wollen: in den Backpackers gibts jede Menge günstige Angebote! Dann noch bisschen durch die Innenstadt, Tati parkt so Chefmässig seitlich (links!) ein, das wir das fotografieren müssen. CHC ist ganz nett aber in der Innenstadt sind viele Touris, Japaner die sich Reihenweise vor der Kirche fotografieren, also wir auch.

Abends um 18:00 Uhr nochmal Ultimate. Immer noch heftiger Seitenwind aber trotzdem viel Spass. Die haben hier echt perfekte Rasenflächen, riesengross und superflach, und keine Ballsportler mit denen man den Rasen teilen muss. Wir vergessen auszulaufen und bekommen ziemlichen Muskelkater, sind total KO. Abends noch ein bisschen auswerfen und 2 Bierchen dazu. Babsi findet ich muss noch üben wie man "knifes" fängt (das ist kein Messer, sondern ein spezieller Frisbee-Wurf bei dem die Scheibe senkrecht und ziemlich schnell ankommt) und wirft den Rest des Abends nix anderes mehr. Gemeinerweise muss ich mit einer Hand fangen, da Bierdose in der anderen. Babsi findet das gut so, mit einer Hand fangen sei ja schliesslich Zweck der ganzen Übung. Bringt auch tatsächlich was, ich mache ein paar Fortschritte. Sodann dann ab ins Bett und gut geschlafen.

16. Tag, Dienstag 4. Februar

Wetter ist schlecht, also Canterbury Museum, ziemlich gross und umsonst, die Antarktik-Sektion fand ich ziemlich gut, sonst nicht so viel angeschaut, weil ich Museum so anstrengend finde.

Als wir aus dem Musem wieder ans Auto kommen interessiert sich ein Papa dafür (dank Zettel im Fenster), er will eins für seine Tochter kaufen. Obwohl ich ihm sage dass er mit Eigentümern Babsi & Kati verhandeln muss, redet er nur mit mir. Bin halt eine natürliche Autoritätsperson oder ist er ein Chauvi bzw. halt so konditioniert? Macht uns ein faires Angebot und ist ansonsten auch ganz nett, haben aber schon ein besseres also eh erledigt.

Abends Kino, wir trödeln beim Abendessen und kommen fast zu spät, zum Glück haben wir die Tickets schon und super Plätze: Whale Rider, super Film, läuft wahrscheinlich auch in DE, weil Deutsch-Kiwi-coproduction. Ankucken!

Nach dem Film amüsieren wir uns erstmal in der Spielhalle. Kann Mädels zu Dance-machine überreden, sehr lustige Sache. Kati2 schafft den besten Highscore (Fakt) und sieht auch am souveränsten aus (meine subjektive Bewertung). Danach noch ein lustiges Motorradrennen, 3 gleichzeitig gegeneinander, bei dem ich nur knapp gewinne und meine Macho-Ehre retten kann (puh).

Später ein weiterer verzweifelter Versuch ein Nachtleben zu finden (23:00 Uhr, unter der Woche). Landen auf dem Strip in einer ziemlich leeren Bar, haben aber gute Cocktails und ziemlich billig (7 $), naja gut bis auf den Margherita aber das war wohl ein Ausrutscher. Es läuft brauchbarer House aber wir schaffens nicht auf die total leere Tanzfläche weil die Sofas so bequem sind, stattdessen wippen wir mit den Füssen und schlürfen die Cocktails, obwohl wir nach der Dance Machine schon in Stimmung gewesen wären ergreift keiner die Initiative. Um 1 macht der Laden dann auch schon wieder dicht. Wir uns aber prima amüsiert. Mädels konnten leider ein paar nette Jungs nicht aufreissen weil Frl. Rilling nicht seitlich einparken wollte.

17. Tag, Mittwoch 5. Februar

Wetter wieder korrekt sonnig, wie meistens. Gemütlich aufgestanden nach Alkoholabusus vom vorigen Abend, dann erstmal Mietwagen geholt weil die Mädels ihre Kiste erfolgreich verkaufen konnten. Dann noch mal Wäschewaschen vor der Weiterfahrt und einkaufen fürs Barbecue, damit wir den Autoverkauf ordentlich feiern können. Meinen eigenen Hackysack gekauft, alienmässig cool natürlich. Mädels können Autoverkauf erst am Abend abwickeln.

Wir bereiten umfangreiches Barbecue vor und der Chef-Mixer kauft die Drinks ein. Mein Cocktail ist beliebt (fertig in der 3 Liter Flasche) und schlägt gut ein. Der Grill (elektro) taugt leider überhaupt nix so dass wir ewig rumgrillen müssen. Lecker selbstgemachtes Knoblauchbrot ist auch schnell alle, deshalb trinken wir halt umso mehr und 3 Liter sind schnell leer, also umsteigen auf Wein. Später ziehen wir vom Grill wieder um auf die Bank vor unserm Zelt und bekommen noch Besuch von einem deutschen Jungsspund (Tillman) aus der Campingplatznachbarschaft.
Kiwi-mässig cool: niemand beschwert sich über uns, kein einziges Mal, sind eben sehr relaxed.
Weil Alk jetzt alle und der Rest unserer Vorräte in der Küche im Kühlschrank ist (die aber ab 22 Uhr abgeschlossen wird), versuchen wir in die Küche einzubrechen. Leider erfolglos, trotz Hilfe von Jungspund der nach eigenen Erzählungen eine zwielichte Vergangenheit hat. Also Expeditionskorps zur Tanke die aber leider nicht mal Bier verkauft (sorry no license).

18. Tag, Donnerstag 6. Februar

Endlich Aufbruch aus CHC Richtung Norden. Lassen Kati & Tati in Gesellschaft von Tillman zurück. Mietwagen ist etwas mufflig, stört uns aber nicht, dafür Klimaanlage und ZV. Mittagessen in Kaikoura, in der einzigen Wirtschaft mit Meerblick (Zähler inzwischen bei 3: Sumner und Boulders, naja eher 2 weil Boulders und Kaikoura nur halb zählen). Sehr nett. Delfin-Swimming Kurse sind leider total ausgebucht, ich reserviere mal für den Rückweg. Noch kurz Halt unterwegs, Wassermelone am Strand mampfen, die Möwen sind gierig und bedrängen uns, weil sie auch was abhaben wollen. Sehr schöne Küste. Abends Ankunft in Picton.

19. Tag, Freitag 7. Februar

Picton, Campingplatz liegt leider direkt neben Hauptstrasse zur Fähre, nachts LKW-lärm, schlafe nicht so gut. Westliches Ende vom Queen Charlotte gelaufen, Grillen sind teilweise Ohrenbetäubend laut. Hier wäre gut baden angesagt gewesen, wir haben aber leider keine Schwimmsachen dabei.
Expertenmässig einen praktischen Wanderstab geschnitzt und Maori-Kampfkünste geübt, nach Inspiration von Whale Rider. Babsi ist voll neidisch und versucht ihn mir abzuschwatzen aber ich gebe nicht nach. Dann versucht sie's mit Gewalt, muss aber einsehen das ich die Maori-Kampftechnik einfach besser draufhab.
Fahren an den sehr schönen Sounds entlang, über Blenheim zurück und lecker Kaffee trinken.

20. Tag, Samstag 8. Februar

Wir haben uns an den Strassenlärm hinterm Campingplatz gewöhnt und beschliessen nicht umzuziehen, da man von hier praktisch in die Stadt laufen kann. Daywalk auf dem Queen Charlotte von Ships Cove nach Fahrt durch den Sound, etwas anstrengend denn wir müssen uns nach anfänglichem trödeln etwas beeilen weil wir feststellen das die Zeitangaben doch realistisch sind (nicht wie sonst bei den DOC walks). Beim Mittagsvesper klaut ein frecher Weka unsere Brottüte und kämpft mit Babsis Rucksack-Tiger, aber der Tiger bleibt stark.
Toller Wald und schöne Buchten. In der Bucht wo wir vom Boot wieder abgeholt werden ist eine sehr nette Lodge (Furneaux) und draussen auf dem Rasen wird grad ein Zelt aufgebaut in dem wohl abends eine Hochzeit stattfindet. Sehr passende Location für so ein Event.

21. Tag, Sonntag 9. Februar

Obwohl wir nicht aufgepasst haben und das Weinfest eigentlich nur 1 Tag am Samstag ist, fahren wir zum Weintesten nach Blenheim, Marlborough Region. Am Sonntag gibts auf den ganzen Wineries die fast alle nette Caferestaurants haben Jazzbrunch und Buffet-Barbecue und umsonst weintesten. Sind auch alle sehr nah beieinander, kann man schon fast zu fuss/ mit dem Rad rumfahren. Sind jetzt voll die Weinexperten. Kiwi-Wein ist gut, die meisten hauen uns aber nicht vom Hocker, aber ein paar echte Leckerlis sind schon dabei.
Nachmittags dann schnell nach Blenheim und ne Tasche kaufen die ich für die Mädels mit zurückenehmen kann. Dauert eine Weile bis sie endlich was Passendes gefunden haben, zum Glück haben die entsprechenden Warehouses am Sonntag auf.

Abends dann wieder auf eine Winery, Abschiedsabendessen, ist unser letzter Abend. Essen ist phänomenal lecker (mindestens ein Stern finde ich), wir gönnen uns das volle Programm mit Vorspeise, Sorbet und Kaffee, ausserdem eine Flasche sehr leckeren Rosé den Kati am Nachmittag ertestet hat. Sitzen allein auf der Terasse mit Springbrunnen in der Abendsonne weil wir schon um 18:00 Uhr da waren. Bedienung ist auch Exzellent und hübsch also gebe ich gutes Trinkgeld.

22. Tag, Montag 10. Februar

Setze Babsi & Kati am Bahnhof in Picton ab. Zwischendurch ein bisschen Skat um die Zeit rumzubringen. Mädels können schon recht gut spielen, trauen sich aber noch selten. Hackysack Künste sind auch sehr weit fortgeschritten. Mädels zeigen ernste Gesichter (weil sie mich verlassen müssen? Sie sagen mir nicht warum). Bin verunsichert. Muss drei Fotos machen bis es klappt, weil immer eine lachen muss. Bin noch mehr verunsichert. Kurzer Abschied am Bahnhof und zack, schon ist die gemeinsame Zeit rum.

Fahre weiter nach Nelson. Kann jetzt endlich meinen fetten französischen Lieblings-HipHop hören (hast Du auch Nirvana?), damit cruised sichs richtig gut in meiner Nissan Bluebird 2-Liter-Schüssel. Bin guter Dinge obwohl leicht einsam, aber noch gehts.

In Nelson finde ich ein nettes Backpackers, war früher mal ein altes Hotel, liegt auf einem Hügel und hat jede Menge nette Ecken und Terassen in einem verwilderten Garten, von denen man über die Stadt blicken kann.
Zimmerkollege ist ein Ami namens Dave, betont locker, nach einem netten Nachmittagsplausch mit einem englischen Mutter-Tochter-Pärchen beschliessen wir erstmal auf ein Bierchen in die Stadt zu gehn. Leider ist Nelson wie alle Kiwi-Städte unter der Woche ziemlich müde. Aus ein paar Bars wummert Musik, sind aber alle leer und machen wahrscheinlich sowieso vor 12 zu.
Also Planänderung: zum Supermarkt, Sixpack kaufen und dann im Spa des Backpackers (draussen, mit Blick über die Stadt) abliegen. Das Sixpack ist kein Problem, leider ist das Wasser im Spa kochend heiss, sodass wir erstmal die Abdeckung runternehmen und den Strom abstellen, damit es abkühlt.
Der coole Dave gabelt dann gleich ein paar Mädels auf die er schon von wo anders kennt (Irsraelisch, Japanisch und Deutsch) und wir teilen brüderlich unser Bier mit Ihnen. Irgendwann merken wir dann das draussen sitzen uncool ist weil uns die Mücken zu Streuselkuchen zerstechen, deshalb gehn wir rein. Die Mädels quatschen ununterbrochen und wir werden langsam müde vom Bier, also gehn wir nochmal das Spa checken, ist aber leider immer noch zu heiss. Also ins Bettchen.

23. Tag, Dienstag 11. Februar

Morgens zeitig auf, leider wenig Duschen aber dafür ist das Frühstück umsonst. Dave ist total begeistert von Kaffee und Müsli mit Milch zum Frühstück weil er sich seit Tagen von Instant Noodles ernährt hat. Nehme Dave noch mit nach Richmond, von wo er leichter Richtung Glaciers trampen kann.

Ich cruise weiter nach Motueka und Marahau am Südende des Abel Tasman National Park. Auto parken und umsteigen in ein Wassertaxi die Küste hoch. Dank den prima Tips von Kati & Babsi weiss ich bescheid und lasse mich nicht vom Wassertaxi-Fuzz zu einer Wanderung im Südteil überreden, sondern fahre ganz hoch nach Totaranui. Dadurch sehe ich die ganze Küste, unglaublich schön, kein Wunder das es so populär ist. Da Zelt aufstellen und erstmal cool abhängen. Bin trotzdem unangenehm überrascht von den vielen Touris, selbst so weit oben noch, da es sonst nirgends voll war trotz Hochsaison. Bootführer erzählt was von 17 Wassertaxis und 700 Mietkajaks die an der Küste unterwegs sind, na ja kein Wunder.

Botzeheiss so dass man es an den wunderschönen Stränden kaum aushalten kann, zum Glück leicht kühle Brise. Am Spätnachmittag noch ein wenig am Strand spazieren, ich bestaune die Höhlen in den ausgewaschenen Sandsteinfelsen.
Abends auf dem Campingplatz am Lagerfeuer versammeln sich die harten Hiker die ihr Gepäck selber tragen (ausser mir), nachdem die Wassertaxis und die Tagestouris weg sind. 2 Kiwis (inkl. Rugby-Ei), 2 Bayerisch-Blonde Mädels (Julia & Josephine, vom Chiemsee) und ein Typ (Rene) der viel redet und alles dabei hat und ein Canadisches Mädel (Shawna) die schon einen bösen Sturz hinter sich hat und deshalb nicht weitergehn will (wir bewundern aber ihre Tapferkeit bisher). Sehr lustige Runde, ich hätte mehr Bier mitnehmen sollen (hab mal wieder nur an mich gedacht). Kaum Sandflies, weil Wind. Zelte direkt hinter dem Strand, Meeresrauschen, Mond und Sterne. Fehlt nur noch ein Joint, aber leider hat keiner was dabei, auch Rene nicht der sonst alles hat (inkl. 2-Kilo-Maglight) und selbstdrehender Raucher ist.
Rufe noch mein Brudi an (hier hats tatsächlich ein Telefon!), weil Moritz Geburtstag, er pennt noch halb (der Brudi, Moritz sowieso), obwohl es 7:30 morgens sein sollte (bei ihm). Er scheint sich zu freuen trotz Müdigkeit und Erkältung, mache mir trotzdem ein bisschen sorgen, grosser Bruder halt.
Ich gehe früh schlafen weil ich morgen einiges laufen will (nur mit daypack) und um 3 wieder da sein muss für das Wassertaxi.

24. Tag, Mittwoch 12. Februar

Schlafe schlecht wegen Sandflies oder was auch immer. Stehe trotzdem zeitig auf und bin um 8 Uhr unterwegs. Schön ruhig so früh am Morgen und zum glück noch gar nix los, begegne bis Mutton Cove nur 2 einzelnen Leuten. Auch noch angenehm kühl. Mutton Cove ist ein richtig geiler Strand, allerdings muss man sein Wasser selber filtern, aber hier zu übernachten wäre wohl sehr genial (einsame Natur), jede Menge Holz, Feuermachen ist aber nicht erlaubt, weil alles furztrocken ist. Aber: 3 Strich Handyempfang (!) die selbst ich mir nicht erklären kann, weil in Totaranui ja erwartungsgemäss nix war. Es hat sogar eine Toilette mit Klopapier (!), bescheidener Comfort. Also ein in jeder Hinsicht cooler Strand, eigentlich sehr abgelegen (keine Strasse und mindestens 2 1/2 Stunden mit dem Wassertaxi zur nächsten richtigen Ansiedlung, aber soweit fahren die normal nicht) aber alles was man braucht hats da.

Sehr viele Grillen schrecken auf und fliegen mir auf dem Weg entgegen, anfangs erschrecke ich noch jedesmal, dann gehts. Buchten und Strände sind alle supergeil und total einsam um die Tageszeit. Laufe zügig bis Separation Point, die Seals sind nur aus der Ferne zu sehen, trotzdem sehr schöne Aussicht. Bin gut in der Zeit, noch die Schleife Richtung Whariwharangi, bis ganz dort reicht es aber nicht, ausserdem tun mir die Knie weh und ich bekomme langsam Blasen an den Füssen. Also Rückweg.
Da kommen mir die Kiwis entgegen und später auch meine deutschen Bekannten von gestern Abend. Auf dem Rückweg sind die Strände schon voller, bereue nicht so früh aufgestanden zu sein.

Komme gut wieder zurück nach Totaranui und kann noch kalt duschen und ausruhen bevor das Wassertaxi mich abholt. Nicht so gut wie Jetboaten, aber doch ein sehr spritzige Fahrt. Man sieht nochmal schön die Küste.
Bei der Ankunft sehen wir coole Profi-Kiter, zwei machen Fotos und alle jumpen richtig gut rum. Am nächsten Tag sehe ich ein Foto in der Zeitung und lese das das die jeweiligen Weltmeister im Kiten (männl. & weibl.) waren, alles klar.

Dann Weiter nach Takaka. Kurvige Strasse und Wahnsinnige Kiwi-Fahrer (die Touris erkent man daran dass sie maximal 80 fahren). Nehme zwei englische Anhalter-Mädels mit, die auf eine Organic Farm in Takaka wollen, dafür empfehlen sie mir ein gemütliches Backpackers. Schnell noch in der Stadt essen, organic Cafe, Essen sehr lecker und preiswert, allerlei komische Vögel als Publikum gibts Gratis (haufenweise Alternative freaks). Das Backpackers entpuppt sich als wirklich cool, es hat nämlich ein Spa draussen in dem ich meine müden Knochen nach dem Abel Tasman einweiche, kann sogar den aufgehenden Mond sehen, yeah. Ausserdem gibts jeden morgen frisches Brot, auch wenn es in der Konsistenz dem üblichen Kiwibrot recht ähnlich ist.

25. Tag Donnerstag 13. Februar

Lasse mich von dem netten Mädel im Backpackers beraten zwecks sightseeing. Zuerst Wainui Falls, ganz netter Walk aber der Wasserfall ist nicht so spektakulär. Verfahre mich aber erst ein bisschen an der Wainui Bay und entdecke durch Zufall die TUI-Öko-Community (direkt am Abel Tasman Nationalpark!), gehe aber nicht genauer kucken, sieht nicht so aufregend aus.

Dann nach Colingwood, nehme eine Einheimische Kiwi-Frau per Anhalter mit, erzählt mir das 10% der Immobilien in der Gegend schon in Deutscher Hand sind was natürlich die Preise treibt, stört sie aber nicht besonders obwohl sie nicht reich ist und alleinerziehend (die Kiwis sind eben recht locker drauf). Scheint wohl beliebt zu sein, ist ja auch ne schönen Gegend und man bekommt hier für 100-150 tausend Euro ein Grundstück mit Haus (die Häuser natürlich nicht wie bei uns, aber schon ok).

Dann weiter zum Wharariki Beach, ist der eindrucksvollste Strand in NZ noch vor Sandfly Bay, war ein guter Tipp. Man darf aber nicht schwimmen da sehr gefährliche Strömungen. Bei Ebbe müsste man hier eigentlich perfekt auf entsprechenden Skateboards kiten können, weil eine gute Brise vom Meer weht und jede Menge Platz am Strand. Marktlücke! Da könnte man doch ein Business für Backpacker draus machen.

Auf dem Rückweg kurzer Halt in Colingwood, sogar hier gibts prima Milchkaffee. Beschliesse das Delphin-Schwimmen auszulassen (war eh nur auf der Warteliste und Kaikoura wäre ein Riesenumweg zurück gewesen, bin schliesslich im Urlaub). Dann lieber noch in Ruhe Waikoropupu Springs angeguckt, wo jede Menge Wasser (14000 Liter pro Sekunde!) aus dem Boden blubbert (ein heiliger Ort der Maori).

Zurück nach Motueka in den White Elephant (sehr nett, guter Tip meiner Reisebegleiter), damit ich am morgen nicht so weit fahren muss. Der Betreiber ist ein netter Althippie der die Gemeinschaftsräume mit seiner Lieblingsmusik (Blues, Pink Floyd, etc.) beschallt. Treffe die 2 Bayerischen Mädels aus dem Abel Tasman wieder, trinken noch lustig Bier und tratschen mit einem deutschen Radfahrer-Pärchen die noch zum Abel Tasman wandern wollen, wir geben ihnen gute Tipps.

26. Tag, Freitag 14. Februar

Die bayerischen Mädels wollen an die Westcoast trampen, also nehme ich sie bis Murchison mit, liegt auf meinem Weg. Unterwegs machen wir spontan noch einen Abstecher an den Rotoroa Lake. Sehr schöner Bergsee. Leider merken wir erst nach dem aussteigen das er total Sandfly-verseucht ist. Also schnell 2 Fotos machen und wieder ins Auto. Dann erstmal 30 Sandflies erschlagen die uneigeladenerweise mit eingestiegen sind.
So langsam fängt es richtig zu regnen an (schon den ganzen Morgen bewölkt). Als wir in Murchison ankommen schüttet es aus allen Rohren. Also laden mich die Mädels erstmal zum Milchkaffee ein (gut, wie immer). Dann lasse ich sie unter einem kleinen Vordach zurück und düse weiter Richtung Lewis Pass.
Geile Landschaft, also will ich ein paar Fotos machen, hatte dummerweise die Sandflies ganz vergessen (so schlimm wie am Milford, naja fast - wieso eigentlich? in den Bergen normal nicht so schlimm). Nachdem ich schnell wieder im Auto bin muss ich erneut 20 von ihnen erschlagen. Deshalb gibts hier keine weiteren Fotos. Ich beschliesse gleich weiter nach CHC zu fahren, wandern bringts bei dem Sauwetter nicht, obwohl schon ein paar schöne Stellen zu sehen sind.

Das (vor allem) die Deutschen ein wenig verrückt sind, merkt man der Menge selbstmörderischer masochistischer deutscher Fahrradtouristen. Weder die engen kurvigen und steilen Bergstrassen mit heizenden Kiwis, noch der strömende Regen (eigentlich meistens an der Westcoast und in den Bergen) können diese Freaks davon abhalten hier rumzuradeln, ich sehe mindestens 3 die mir entgegenkommen.

Bei Ankunft in CHC testweise Kati & Tati angeklingelt, sind aber grade beim aufbrechen und muss mein Abendprogramm deshalb allein gestalten (fällt mir aber nicht weiter schwer). Finde doch noch eine echte Fish&Chips-Bude, man muss nur kucken wo die Einheimischen rumstehen. Riesenportion für 3$ und diesmal gibts auch Vinegar, sehr lecker!
Freitag abend in CHC fährt die Jugend mit aufgemotzten Autos (naja hauptsächlich lauten Auspüffen) und lauter Musik die Hauptstrasse auf und ab. Obwohl es eigentlich schon was geboten gäbe an Nachtleben, zumindest am WE. Ich kucke nochmal nach Konzerten aber ausgerechnet heute ist nix geboten, also früh ins Bett weil das Backpackers (Around the World) keine gemütlichen Aufenthaltsräme hat (woanders war leider nix mehr frei und Campingplatz war mir zu weit weg).

27. Tag, Samstag 15. Februar

Morgens erstmal Auto ausgemistet und alle Überbleibsel entsorgt, K-Mart Zelt auftragsgemäss zum verschenken freigegeben. Dann ins Chester Street Backpackers umgesiedelt, wo ich zum Glück schon rechtzeitig reserviert hab, CHC ist immer ziemlich ausgebucht. Sehr nettes und gemütliches Backpackers und hier sortiere ich erstmal in Ruhe meinen Kram und wasche nochmal ne Ladung. Ausserdem entdecke ich noch eine Dose prima Creme für Lederschuhe und schmiere erstmal meine Wanderstiefel neu ein, haben sie auch bitter nötig.

Ein bisschen Americas Cup glotzen, aber Kiwis verlieren leider, Flaggen auf Halbmast. Dann noch durch die City gewandert, Anti-Kriegs-Demo, Botanischer Garten, Kunstviertel und prima Kiwi-Musik (Che Fu und Bic Runga) eingekauft.

28. Tag, Sonntag 16. Februar

Nachdem alles bis zum platzen für den Flug gepackt ist, noch ein bisschen in CHC rumbummeln. Riccarton Market, hier gibts alles von Shiatsu-Massage bis zum Hotdog, aber auch jede Menge Ramsch, lustiges Völkchen, nur Einheimische keine Touris.
In der Stadt noch ne coole Badehose eingekauft, hier ist grad summer Sale, Wetsuits sind auch sehr günstig, hab ich aber keine Verwendung für, hab auch echt keinen Platz mehr, sonst hätte ich schon noch was gefunden.

Noch ein bisschen die Sonne geniessen und ab nach LA, noch einen kleinen Abstecher zu Scottie-Boy auf nen Kaffee. Komme noch am selben Tag in LA an und zwar vor meiner Abflugszeit. Das ist ein netter Hirnverzwirbler, weil man über die Datumsgrenze fliegt macht man quasi eine Zeitreise in die Vergangenheit. Scott und Anhang freun sich sichtlich, erstmal Gepäck abladen und dann Pizza essen und an den Strand ein bisschen Scheibchen werfen. Ziemlich bizarres Gefühl mal eben auf der anderen Seite des Pazifiks zu stehn. Abends die 300. Folge von Simpsons geglotzt (Jubiläum, extra lang), sehr unterhaltsam.

29. Tag, Montag 17. Februar

Wir schlafen gemütlich aus, Scott hat frei weil Feiertag ("Presidents Day", wenigstens zu etwas ist er nutze) und gehn dann erstmal amerikanisch frühstücken (kein Milchkaffee! dafür guter OSaft). Weil wir zeitig da sind haben wir nach dem einchecken noch jede Menge Zeit zu vertreiben. Also fahrn wir aufs Dach vom Parkdeck wo viel Platz ist und Hacky-Sacken ne Stunde rum, sehr lässig das.

Auf dem Rückflug läuft eine Filmreportage über französische Jungs die einen neuen Sport erfunden haben: "Parcoureurs". Dabei läuft man durch die Gegend und springt und klettert über alles was einem in den Weg kommt (mehrere Meter hohe Mauern etc. ziemlich unglaublich die Jungs). Witzig deshalb weil in NZ ein Fernsehwerbespot für Nikes läft, in dem einer der Franzosen vorkommt.

Ein netter Urlaubsabschluss, zurück ins kalte Deutschland.

Verpasst und ausgelassen

Glowworm-Caves ("Don't follow the lights" -- Gollum)

Kepler-Track, Heaphy-Track, Milford-Track (naja auf letzteren verzichte ich freiwillig)

Ein live-Rugbyspiel

Bungee (zu teuer), Jetboat (ökologisch unkorrekt), raften

Cooles Kino in Wanaka

X-treme games in Hamilton (leider auf der Nordinsel), da hätte man mal die ganzen Skater sehen können

Die ganze Nordinsel, dafür muss ich dann eben nochmal kommen (auch mindestens 4 Wochen).

Diverses

Die Kiwis sind voll Behindertengerecht bzw. bewusst. Fast überall gibts Behindertentoiletten, Rolli-Rampen und Blindenfreundlich piepsende Ampeln, sehr vorbildlich.

Überhaupt ist das Land touristisch perfekt erschlossen, super infos, gut ausgeschildert, tolle walks, etc. An jeder Ecke gibts umsonst saubere Toiletten mit genug Klopapier (das war nicht ein einziges mal alle! nicht einmal! wir haben unser eigenes nie gebraucht)

Was sie aber noch nicht so ganz blicken ist das mit dem Wassersparen. Fast alle Toiletten haben zwar zwei Tasten (eine zum Wassersparen fürs kleine geschäft), aber im Pissoir läuft es dafür dann die ganze Zeit, das ist etwas sinnlos.

NZ ist übrigens das einzige Land der Welt das ich kenne in dem man an der Tanke noch full service (plus Scheibe waschen) bekommt und die Tankwarts trozdem nicht mal ein Trinkgeld dafür erwarten. Auch Taxifahrer, Bedienungen und sonstige Dienstleister nicht.

Überall gibts guten Milchkaffee (sogar in kleinen Dörfern wie Colingwood!).

Das Beste an Kiwiland: die Menschen sind freundlich und sehr entspannt ("If the dog is following you: - catch it - hook it to this chain - thanks a lot"). Und: man darf hier wirklich alle Menschen ungestraft anlächeln und die lächeln zurück! Sehr symphatisch!

Das nicht-so-ganz-gute: natürlich die Sandfliegen! Für den Leser zur Information: Sandflies sind kleine Fliegen, etwa so gross wie Fruchtfliegen, allerdings stechen sie und es juckt ganz schön! Allerdings sind sie sehr lahm, langsamer als unsere Fruchtfliegen oder Mücken und auch nicht so reaktionsschnell. So lang man also in Bewegung bleibt oder Wind weht gehts, man kann sie auch leicht erschlagen (z.B. im Auto), weil sie eben so träge sind. Das gleichen sie dadurch aus dass sie in Massen auftreten, zum Glück nur an manchen Gegenden der West Coast, sonst gehts eigentlich.

Fazit

Neuseeland ist definitiv ein Reise Wert, Land ist schön und die Kiwis haben Lebensart.
Und wer jetzt meint das sieht auf den Fotos aber nicht so fantastisch aus, das liegt daran dass ich als Fotograf ein ziemlicher Stümper bin, live 3D und in Farbe ist es noch 1000mal besser, also selber ankucken.

One film to lure them all
One film to find them
One film to bring them all
to Kiwi-Land and bind them